Roter Fuchs steht im seitlichen Profil auf Schneefläche und schaut in Richtung Kamera

Mythos: Schlau wie ein Fuchs?

„Du schlauer Fuchs!“ Das hast du sicherlich schon mal gehört. Hast du dich dabei auch gefragt, ob die Redewendung auch zutrifft? Also, nicht im Bezug auf die Person, sondern warum der Fuchs so intelligent sei. Denn in manchen Fällen werden Redewendungen aus der Tierwelt zu unrecht verwendet. Ein Beispiel dafür ist: „Der sture, dumme Esel!“ Warum das so ist, erfährst du in diesem Post!

„Was für ein Schlaufuchs“

Natürlich muss man zuerst definieren, inwieweit man Tieren eine hohe Intelligenz beimisst. Schließlich sind viele Tiere wie Hunde oder Katzen in ihrem Alltag auch ziemlich raffiniert und einfallsreich.
Doch ein Fuchs ist besonders umsichtig und denkt voraus: Für seinen Bau gräbt er immer einen Fluchtweg. Außerhalb des Baus besitzt er ein festes Revier, das er genauestens abläuft und ihm somit direkt kleine Veränderungen auffallen.
Zudem ist er ein geschickter Jäger. Und wenn der Fuchs mal keine Beute erlegt hat, frisst er auch Früchte und Beeren. Sicherlich kennt jeder die Warnung beim Waldspaziergang:“Iss keine Wildbeeren! Da sind bestimmt Fuchsbandwürmer drin!“

Doch zurück zum Fuchs: Wirklich außergewöhnlich ist seine Fähigkeit, aus den Fehlern anderer zu lernen. Beobachtet er zum Beispiel wie ein Artgenosse in eine Falle tritt, so lehrt ihn das, zukünftig auf diese Fallen zu achten. Auf diese Weise lernt er auch die Gefahr von Autos richtig einzuschätzen. Der Fuchs kann also durch bloßes Zuschauen sein Verhalten verändern!

Wirklich schlau! Das Wildtier ist in der Tat ein raffinierter Überlebenskünstler und kann sich ideal an neue Lebensräume anpassen. Das ist sicherlich der Grund, weshalb das Raubtier weltweit das größte Verbreitungsgebiet hat: Über die gesamte Nordhalbkugel von Alaska bis Nordafrika! Auch bei -30° Celsius in Russland und 35° in Australien passen sich die unzähligen Fuchsarten ihrer Umwelt an.

Listiger Fuchs

Der Rotfuchs kann viele Hindernisse überwinden. Er springt über Zäune, klettert auf Mauern und hat sich dadurch auch in Städten einen Lebensraum geschaffen. Auch hier hat er sein Revier, in dem er Essensreste in denselben Mülltonnen oder Komposthaufen aufsucht.

In der Natur zeigt sich der Fuchs beim Beutezug sehr erfinderisch: Zum Beispiel stellt er sich tot, um Krähen anzulocken und sie dann im richtigen Moment zu schnappen. Auch Igel kann er überlisten, indem er sie ins Wasser schubst, sodass er zubeißen kann.

Bei uns auf dem Land hat das Raubtier schon des Öfteren die Hühner eines Nachbarn besucht. Als das eine Mal vergessen wurde den Hühnerstahl richtig zu verriegeln, waren am nächsten Tag alle Hühner hinüber. Am Rande des Grundstücks fand der Nachbar auch ein erlegtes Huhn, dass nicht durch das Loch des Zauns gepasst hat. Somit hat der Fuchs am Ende keine Beute mitgenommen.
Schon brutal, weshalb er nicht einfach nur eins erlegt und mitgenommen hat. Doch es war sicherlich wohl überlegt von dem Fuchs allen acht Hühnern den Gar auszumachen, damit sie keinen Lärm mehr machen würden.
Ein anderer Grund könnte sein, dass er für seine ganz Familie jagte, denn anders als angenommen sind Füchse keine Einzelgänger, sondern leben in einem sozialen Familienverbund.

Mythos aufgedeckt

„Du Fuchs!“ Schlau, gerissen und link. Welche Eigenschaft man dem Ausruf beimisst bleibt einem selbst überlassen. Klar ist, das Tier ist wirklich sehr schlau. Ob es nun so viel schlauer als ein Wolf oder ein Schwertwal („Orca“) ist hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Intelligenz gemessen wird.

Fakt ist, der Fuchs ist eines der erfolgreichsten Raubtiere der Welt! Und dazu noch ziemlich niedlich, wenn er bloß die eigenen Hühner nicht jagen und somit den Groll der Besitzer abkriegen würde. In diesem Fall muss das Wildtier professionell vertrieben werden, sodass sein Lebensraum weiterhin besteht – nur eben nicht auf dem eigenen Grundstück!

Zwei Füchse im Schnee, die sich gegenseitig liebkosen und freundlich grinsen.

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